Den Raum halten – Eine Reflexion über Verantwortung im Coaching und im menschen:raum
Ich dachte, einen Raum zu schaffen sei das Schwerste – doch ich habe gelernt, dass das wahre Gewicht in der Verantwortung liegt, ihn zu halten. Der menschen:raum ist nicht nur ein Ort, sondern ein Versprechen. Warum ich genau jetzt innehalte, reflektiere und neu überlege, wie groß ein Raum sein darf, erzähle ich Dir in diesem Artikel.
Der Raum, den wir halten – Coaching und menschen:raum im Vergleich
Ein Coaching-Raum ist ein besonderer Ort. Er entsteht nicht nur durch vier Wände, sondern durch das, was zwischen den Menschen passiert. Es ist der Raum, den man für die andere Person aufmacht – ein sicherer, wertfreier Ort, an dem alles gesagt, gefühlt und gedacht werden darf. Als Coach trage ich die Verantwortung, diesen Raum zu halten. Es bedeutet, präsent zu sein, zuzuhören, nicht zu werten und da zu bleiben, auch wenn es herausfordernd wird.
Als ich den menschen:raum gegründet habe, habe ich mir viele Gedanken über die Räume gemacht, die wir hier physisch anbieten – den körper:raum, den seelen:raum, den frei:raum und all die Möglichkeiten, die sie für andere Menschen schaffen. Was ich jedoch in diesem Jahr immer mehr gespürt habe, ist, dass der menschen:raum weit mehr ist als nur Räume. Er ist ein großer, gemeinschaftlicher Raum – für Heilung, Wachstum, Begegnung und Zusammenarbeit.
Verantwortung für einen Raum
Im Laufe des Jahres wurde mir bewusst, dass ich als Gründerin dieselbe Verantwortung trage wie im Coaching. Der menschen:raum ist nicht einfach nur ein Projekt oder ein Ort, den ich „zur Verfügung stelle“. Es ist ein Raum, den ich halte. Und das bedeutet, dass ich immer wieder reflektieren muss, wie groß dieser Raum sein darf – nicht nur in Quadratmetern, sondern in Energie und Verantwortung.
Ein wesentlicher Bestandteil dieser Verantwortung ist das Schutzkonzept, das ich aktuell erarbeite. Vielen Dank an Alessa Koch für den wertvollen Impuls und Deine Gedanken dazu! Schaut Euch gerne mal an, was die liebe Alessa anbietet: https://menschenraum.com/portfolio-items/alessa-koch/
Das Schutzkonzept stellt sicher, dass der menschen:raum ein sicherer Ort bleibt, geprägt von Respekt, Achtsamkeit und Fairness. Es definiert klare Verhaltensrichtlinien, bietet Meldewege für Missstände und strukturiert den Umgang mit Beschwerden. Kernwerte wie der Ausschluss von Diskriminierung jeglicher Art und der Fokus auf ethisch einwandfreie Angebote bilden das Fundament. Zudem sorgen präventive Maßnahmen und externe Unterstützung bei Bedarf für Sicherheit und Vertrauen.
Diese Maßnahmen helfen nicht nur, den menschen:raum als sicheren Ort zu gestalten, sondern sie erinnern mich auch daran, dass ich den Raum nur so groß machen darf, wie ich ihn halten kann. Denn letztlich geht es darum, für alle, die hierherkommen, ein Umfeld zu schaffen, in dem sie sich sicher und respektiert fühlen – genauso wie ich es im Coaching für meine KlientInnen tue.
Der Raum, den wir halten können
In meiner Reflexion wurde mir klar: Genau wie im Coaching darf der Raum, den ich erschaffe, nicht größer sein, als ich ihn halten kann. Wenn ein Coaching-Raum zu groß wird – wenn ich nicht präsent genug bin oder die Herausforderungen überhandnehmen – verliert er seine Magie. Und genauso ist es auch mit dem menschen:raum. Ich darf nur so viel schaffen, wie ich aus vollem Herzen tragen und begleiten kann.
Diese Erkenntnis hat mich dazu gebracht, noch achtsamer zu sein. Für mich selbst, meine Energie und meine Grenzen. Denn nur, wenn ich selbst in meiner Mitte bleibe, kann ich den menschen:raum in seiner vollen Schönheit weiter wachsen lassen.
Ein Raum für uns alle
Der menschen:raum ist mehr als ein Ort. Er ist ein Raum, den wir alle gemeinsam füllen – mit Ideen, mit Mut, mit Begegnungen. Und doch ist es meine Aufgabe, diesen Raum zu halten, ihn zu schützen und gleichzeitig weiterzuentwickeln. Das ist keine leichte Aufgabe, aber es ist eine, die ich mit Freude und Demut annehme.
Denn letztendlich ist der menschen:raum auch ein Spiegel meiner eigenen Reise: den Mut zu haben, einen Raum zu öffnen, und die Stärke, ihn zu halten – für mich, für andere und für das, was noch kommen mag.